«70 Gefangene im HB Zürich» Mit einem Flashmob im Zürcher Hauptbahnhof sowie in der Bahnhofstrasse machten die Organisationen Open Doors und Fingerprint am Samstag auf verfolgte Christen aufmerksam. Ihrer wird am 17. November, dem «Sonntag der verfolgten Kirche», ebenso gedacht, wie am letzten Wochenende, am 10. November.
Stephan Maag (Mitte), Leiter von Fingerprint, informiert über die Lage verfolgter Christen.
Auf den schrillen Trillerpfeifenpfiff folgt gellendes Geschrei, rund 70 junge Menschen rennen wie gejagt nahe dem Treffpunkt durch den Zürcher Hauptbahnhof. Dann knien sie nieder, die Arme wie auf den Rücken gefesselt.
Verblüfft schauen mehrere hundert Personen dem eigentümlichen Schauspiel zu. Stephan Maag, Gründer und Leiter von Fingerprint sowie weitere Co-Leiter, erklären den Zuschauern, dass weltweit zahlreiche Christen wegen ihres Glaubens unterdrückt werden. Das gleiche Schauspiel folgt wenig später in der Bahnhofstrasse. Dort ist zudem ein Gefängnis aufgebaut. Open Doors sammelt an dieser Stelle Unterschriften, die später an Politiker in Europa und dem Nahen Osten übergeben werden sollen, um auf die Lage der verfolgten Kirche aufmerksam zu machen. Im Zentrum der Petition steht die Lage in Syrien.
Unterschriften aus verschiedenen Ländern
Koordinator der Open-Doors-Aktion: «Es war sehr interessant, dass Menschen aus verschiedenen Nationen unterschrieben haben.» Neben Schweizern waren dies zum Beispiel Passanten aus dem nahen Ausland, aber beispielsweise auch aus Malaysia und Syrien. In nur kurzer Zeit kamen 326 Unterschriften zusammen.
«Weitere Werke sind interessiert, in Zukunft bei ähnlichen Aktionen mitzumachen. Das Ziel ist, dass das Thema Christenverfolgung gesellschaftsrelevant wird. Dazu braucht es noch regelmässigere Präsenz», blickt der Initiand nach vorne.
Flashmob auch nächstes Jahr
Er sei positiv überrascht, wie viele Menschen mitgemacht haben, sagt Stephan Maag. «Wenn wir konsequent auf die Strasse gehen, wird das Thema gesellschaftsrelevant. Im nächsten Jahr machen wir im gleichen Rahmen auf die verfolgte Kirche aufmerksam, dann sowohl in Bern wie auch in Zürich.»